Zum „Europäischen Forum Alpbach“ – Die Vorgeschichte – Sommer 1945. –
Mehr aus dem Leben von Univ.-Prof. Mag. Dr. Robert J. Muth unter ChronistInnen/Nordtirol
Im Jahr 1945 waren diese herrlichen Tage – für mich diese herrlichen Tage der Befreiung. Und tatsächlich wurde ich dann gleich zu einer Dienststelle, die in Innsbruck die Agenden der Bundesregierung behalten durfte – wurde ich zum Dozent ernannt. Einer der jüngsten Dozenten der Universität. Ich habe eifrigst Vorlesungen gehalten, habe dann vor allem eifrig meine Verbindung Leopoldina aufgebaut und habe dann des Weiteren verschiedene Kontakte gesucht. Unter anderem mit Mitgliedern der Widerstandsbewegung unter Ernst Molden, der sich den schönen Titel gab: „Leiter des obersten Leitungsorgans der Widerstandsbewegung für die von den westlichen Alliierten besetzten Gebiete Österreichs“ Ein furchtbarer Titel. Und der hat mich gleich überrascht mit der Bemerkung, er will einen Hochschulkurs einführen, er weiß aber nicht, wo. Wir hatten in einer kleinen Kommission von 5 Leuten beraten. Und ich habe dann – nach abgelehnten Vorschläge Alpbach genannt. Daraufhin sind am nächsten Tag der Herr Molden und ich zu Fuß von Brixlegg nach Alpbach gegangen. Da war damals noch keine Brücke über den Inn, die war von den Bomben zerstört. Der Zug hielt vor Brixlegg mitten am Feld. Mit einer Zille wurden wir über den Inn transportiert und dann ging es zu Fuß eineinhalb Stunden hinein nach Alpbach. Herr Molden war sofort begeistert. Wir haben gleich Fühlung genommen mit dem Bürgermeister und Hotelier Alfons Moser und haben gleich feste Vereinbarungen getroffen für Termin der Hochschulwochen und die Verpflegung. Es war inzwischen ja schon Juni und die Hochschulwochen sollten im August sein. Es war also kurze Zeit der Vorbereitung. Dann haben wir intensiv vorbereitet. Ich selber hab eine Arbeitsgruppe geleitet. Und dann sind eben die Hochschulwochen entstanden, die sich allmählich ausgebildet haben zum Europäischen Forum.