Wenn die Zeugen jener Zeit, an die wir viele offene Fragen haben, nicht mehr direkt mit ihren Erinnerungen antworten können, sind wir auf die Vermittlung von Zeitgeschichte über Medien angewiesen, auf das was archiviert ist, was Chronisten gesammelt haben, was aus Erzählungen im Gedächtnis geblieben ist. Verloren geht dabei das Unmittelbare jener Art der Weitergabe, die uns emotional involviert, wo Geschichte ein Gesicht hat, weil die/ der Erzählende sichtbar und begreifbar lebendig uns gegenüber, vor uns steht.
Das Ende der Zeitzeugenschaft fordert uns zur „Zweitzeugenschaft“ heraus, die aus uns, die wir Zuschauer, Zuhörer und Leser von Zeitzeugnissen sind, Mitspieler der Weitergabe von Geschichte in Geschichten macht.