Das Österreichische Zeitzeugenarchiv

Seit 1995 arbeitet Ruth Deutschmann, FilmemacherIn und GründerIn des Österreichischen Zeitzeugenarchivs, an der Verwirklichung ihres Traumes Österreichs geschriebene Geschichte mit „Leben zu füllen“.

Von Anfang an wird sie bei ihrem ehrgeizigen Vorhaben vom Kameramann Benjamin Epp und dem Dramaturgen, Autor und Erzählforscher Ekkehard Schönwiese unterstützt. Das Team hat bisher Hunderte Stunden von Lebenserinnerungen filmisch festgehalten. Zu den besonderen Schätzen zählen die Aufnahmen von AltösterreicherInnen, die vor 1900 geboren wurden.

Der Verein „Die Chronisten“ wurde im Rahmen des Projektes „Österreichisches FilmTageBuch – Die Chronisten: ZeitzeugInnen der Donaumonarchie erinnern sich“ gegründet. Sein Ziel ist u.a. „… die Erforschung und Dokumentation der Lebensumstände der Bevölkerung Österreichs und innerhalb der EU in politischer, ökonomischer, kultureller und sozialer Hinsicht. … Die Dokumentation umfasst die Veränderung der Lebensumstände in der Vergangenheit bis hin zu gegenwärtigen und zukünftigen Entwicklungen.“

 
Unter dem Dach des Vereins „Die Chronisten“ sammelt, verwaltet und veröffentlicht Ruth Deutschmann mit dem Österreichischen Zeitzeugenarchiv die, auf Video festgehaltenen, Lebenserinnerungen. 

Weitertragen

Natürlich geht es beim lebensgeschichtlichen Erzählen um das Festhalten von Erinnerungen, „damit es nicht verloren geht“. Aber dieses „Festhalten“ hat nichts mit Konservieren oder Rekonstruieren zu tun. Im Gegenteil. Lebensgeschichtliches Erzählen ist ein Akt des Loslassens, ein Akt der Befreiung, ein Akt des Tradierens, des Weitergebens, ein Mit – Teilen, das erst mit dem Anteil – Nehmen seinen Sinn erfüllt.

Filmarchiv Austria 1998 © Ekkehard Schönwiese
Filmarchiv Austria 1998 © Ekkehard Schönwiese

Benjamin Epp

… geborener Wiener mit Hang zu Bergen und schroffen Felswänden, Kameremann seit 1980. Ab 1983 einige Jahre für des
ORF-Landesstudio Tirol tätig, dann wieder in Wien als freiberuflich Filmschaffender. Seit 2000 eigene Filmproduktion mit
Schwerpunkt Dokumentation, PR-Filme und Mitarbeit an Ausstellungsprojekten. Ab ca. 2002 mit eigenem Schnittcomputer für mehr Freiraum in der Gestaltung. Und stets auf der Suche nach Ideen für neue Projekte.

Ruth Deutschmann

Ekkehard Schönwiese

… Dr. geb. 1944 in Graz, in Kufstein aufgewachsen, Studium in Wien: Theaterwissenschaft, Volkskunde, Philosophie, Diss: „Volksschauspiel im nördlichen Tirol“, von 1972-1989 Dramaturg und Schauspieler, zuletzt an den Vereinigten Bühnen Graz, seit 1990 „Landesspielberater“ in Tirol, Autor, vor allem von zahlreichen Theaterstücken, Regisseur, Lehrbeauftragter am Inst. für Ethnologie an der Uni Innsbruck (und Wien), Spezialgebiete: Volksschauspiel- und Erzählforschung. 2009 erschienen: „Schluß mit dem Hofertheater“ (Haymon)