WEBVTT - Franz_Lorenz file: Lorenz_Franz_01.txt

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Ja, ich bin - der vierte Bub oder das
mittlere Kind von sieben in Galtür
geborenen Bergbauernkindern.

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Ich habe das Glück gehabt, ein
wunderbares Elternhaus zu haben.

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Eltern, die das Wohl ihrer Kinder nicht
nur im Auge hatten,

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sondern auch dafür ihr Leben lang
gearbeitet haben.

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Wir waren Bergbauernkinder von Anfang
an. Mein Vater war - äh - Bergführer,

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Hüttenpächter der Jamtalhütte als
Nachfolger von seinem Großvater.

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Der Großvater hat oben als Sandträger
angefangen beim Bau der Jamtalhütte.

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Er ist als aufgeschlossener junger Mann
von dem Bauherrn,des Deutschen
Alpenvereins damals,

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engagiert worden und hat mit seinem
Mistkorb von der Gletschermoräne heraus

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den Sand zum Bau der ersten Jamtalhütte
geholt.

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Und er ist dann, weil er den Herren von
der besitzenden Alpenvereinssektion
Schwaben,

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aus Stuttgart eben, gut vorkam, ist er
als erster Hüttenwart auf der
Jamtalhütte

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1882 eingesetzt worden. Er hat das
gemacht bis 1907.

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Er hatte sechs Buben, drei davon sind
auch Bergführer geworden wie er.

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Und konnten, weil er eben auf der Hütte
seinen festen Platz hat,

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konnten sie ihren Bergführerberuf weit -
in einem großen Umfeld ausüben.

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Mein Vater war als junger Mann -
Jahrgang 1879 - der war 1904, 1905,
1907

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- war er schon mit Touristen im Kaukasus
als Bergführer. In Pamir.

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Die sind damals schon auf 6100 Meter
hinaufgegangen im Altaigebirge.

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Ja, und so kams dann, dass mein Vater
den Großvater auf der Jamtalhütte
beerbt hat

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und 1909 die Pacht von der Jamtalhütte
übernommen hat,

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und mit seiner damaligen Braut, meiner
späteren Mutter,

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dann oben angefangen hat. Und ja, wir
kamen dann in den Jahren nach 1920

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auf die Welt und haben eigentlich schon

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- oder sind eigentlich schon neben dem
Hüten und dem aufs Vieh schauen

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und dem Holzmachen und dem Heumachen und

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- sind wir schon mit dem Tourismus in
einer bescheidenen Form konfrontiert
geworden.

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Man hat damals schon als junger Bub beim
Vater auf der Hütte die Ziegen gehütet

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und am Morgen durfte man schon mit einem
Kübel Seehundfett,

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das man oben hatte für die Imprägnierung
der Tragtiergeschirre

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- man hat damals die Hütte noch mit
Tragtieren versorgt.

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Sie war auch nur im Sommer offen. Da hat
man mit diesem Seehundfett -

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hat man den Herren schon die Schuhe
poliert

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und so ist man langsam halt in dieses
Milieu hineingewachsen.