[VideoView]

Prof.Dr. Leopold Vietoris

Gaslaternenzeit
Transkription:
Sie haben mir einmal geschrieben 1895 hat sich ihr Vater ein Fahrrad gekauft. V.: Ja, das ist ungefähr eine meiner ältesten Erinnerungen. Damals war ich 4 Jahre alt. Fr: Können Sie mir erzählen was Sie damals empfunden, gedacht haben? V.: Gar nichts. Mein Vater hat das eben gehabt. Fr.: Wie wurde in ihrer Kinderzeit Licht gemacht auf den Straßen und in den Wohnungen? V.: Auf der Straße gab es damals die Gaslaternen. Die wurden jeden Abend von einem Laternenanzünder, mit einer langen Stange, oben war eine Flamme, jede Laterne angezündet. Kurz bevor die elektrische Straßenbeleuchtung kam gab es eine automatische Anzündeeinrichtung, aber daran kann ich mich nicht mehr gut erinnern. Fr: Und in den Wohnungen? V: In den Wohnungen hatte man Petroleumlicht. Fr: War das statisch festgemacht, oder konnte man damit herumgehen? V: Das war verschieden. Ich habe nur Petroleumlampen gekannt die gehangen sind. Fr: Hat der Gaslatenenanzünder einen eigenen Namen gehabt? Hat er eine Art Uniform gehabt? V.: Einen besonderen Namen hat er nicht gehabt, auch keine Uniform. Er hat einen weißen Mantel angehabt. Aber nichts Auffallendes Fr: Damals hat es noch keine Straßenbahnen gegeben wie heute. V.: Straßenbahnen hat es gegeben, aber die sind von Pferden gezogen worden. Die Pferde haben Mist gemacht und dieser wurde vom Wind herumgewirbelt und in Wien hat man dann die Tuberkulose gehabt. Furchtbar.