Ruth Deutschmann

Benjamin Epp

Ebbs

1997-07-07

1916

Wie ich angefangen habe, Schule gehen, die ersten Wochen, da waren mehr Buben wie Mädchen. Und da hat ein Mädel neben einem Buben sitzen müssen. Und das eine war halt ich. Und die Bank ist etwas ausgehöhlt gewesen. Und der Bub hat sich nicht getraut, die Hand zu heben, wenn er aufs Klo gehen muss, da hat er es rinnen lassen. Jetzt ist das auf der Bank herunter geronnen zu mir. Jetzt bin ich im Nassen gesessen. Jetzt hat es ausgeschaut, dass ich .. da habe ich natürlich geweint und .. Die Lehrerin hat mich dann schon weg gesetzt. Und das war 1916, dass ich in die Schule gehen müssen habe. Da hat der Lehrer zum Militär müssen. Jetzt war die Lehrerin alleine. Und die Buben, die 14 Jahre alt gewesen sind, die haben sie geneckt, wie sie nur konnten, die Lehrerin. Die Lehrerin hat Patzen geben dürfen mit dem Stock. Da hat man einen Schlag auf die Hände bekommen. Sie ist oft laut weinend zum Pfarrer gegangen, er soll helfen. So schlimm war das. Gelernt ist nicht worden. Die Lehrerin hat von der ersten bis zur achten alle Schüler unterrichten müssen. Gelernt haben wir da nichts. 1918 ist der Lehrer wieder gekommen. Das waren dann zwei Klassen.