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Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Innsbruck
Aufnahmedatum:
1997_01-01
Epoche:
1917
Transkription:
.. eine Bergführertruppe organisiert. Und zu der bin ich auch gekommen. Bei der habe ich dann auch Klettern gelernt in der Geislergruppe. Und in den Zillertaler Alpen. Und mit der Bergführertruppe habe ich dann gearbeitet. Von 1917 an bis zum Kriegsende. Da war ich dann Bergführeroffizier. Wieviele Mann haben Sie u befehligen gehabt? Einen Zug. Der Zug aber war ganz schwach. Es waren kaum 20 Mann. Aber die haben alles gekonnt. Herr Professor, ich weiß in Bezug auf Militär und Krieg sehr wenig. Deshalb sind meine Fragen für Ihre Ohren vielleicht naiv. Was war genau die Aufgabe eines Bergführeroffiziers? Und was haben Sie dabei erlebt? Es hat verschiedene Arbeiten gegeben. Zum Beispiel habe ich mit meinen Leuten einen Klettersteg auf den Monte Piano so ausgebaut, dass man mit einem Maschinengewehr auf dem Rücken hat gehen können. .. Also: Ausbau von Klettersteigen, die Truppen führen auf diesen Wegen, auch in den Gletschern, da waren ja unterm Eis die Gänge zur Front. Ober dem Eis konnte man ja nicht gehen, da war man ja eingesehen vom Feind. Unter dem Eis waren Gänge, von der Etappe hinaus an die Front. Und diese Eisstollen zu erhalten, war eine ziemliche Arbeit, da der Gletscher ja immer in Bewegung ist. Man hat dort, wo so ein Stollen gebaut ist, in der Einritzung des Eises, ist es auch auseinander gebrochen. Dann hat man müssen den Stollen verlegen. Das heißt, es war über längere Zeiträume unmittelbare Konfrontation mit Eis, Schnee, Kälte. Ja. Natürlich. Konnten sich Ihre Männer irgendwie schützen? Wovor? .. Vor der Kälte. Wir haben natürlich genug zum Anziehen dabei gehabt. Und wenn man arbeitet, wird einem nicht leicht kalt. Wie hat man am Gletscher die Nächte verbracht? Da hatte man Unterkünfte, unter dem Eis. Natürlich hat man, wenn möglich, die Stellung nicht im Gletscher gehabt, sondern am Rand des Gletschers. Da war man dann nicht im Eis. Da hat man dann eine Hütte bauen können. ..