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o. Prof. Dr. Helmut Heuberger

Panzer von hinten
Videodauer:
01:55
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Salzburg
Aufnahmedatum:
2000-03-03
Epoche:
1942
Transkription:
Ja, mein Gott, eine meiner schrecklichsten, äh, mein Gott, wo man einfach den Menschen kennengelernt hat, zwei, vielleicht zwei Episoden, wenn Sie es haben wollen. Die eine war, wie wir, wir waren um Weihnachten dreiundv-, 42 sind wir eingeschlossen worden, und das war bewußt in Kauf genommen, um einfach den, die Russen zu binden, die da an breiter Front durchgebrochen waren am Don. Und da sind wir einen Monat im Kessel gesessen fast und mußten, haben uns dann, o Wunder, durchgeschlagen. Also das ist mir heute noch ein Rätsel, daß wir da rausgekommen sind. Und, da erinnere ich mich, da war ich dann unterwegs, und wir waren schon fast draußen, dann hieß plötzlich der Alarm: „Russische Panzer von hinten!“ Für mich waren nun Panzer kein Schreck, wir waren ja abgerichtet darauf, und wir wußten, wie hilflos die bis zu einem gewissen Grad sind, wenn man sie kaltblütig angeht. Aber für die, für die Landser und so war Panzer ein solcher Schreck, und vor allem, wenn die Panzer in der Ebene ankommen, wo man ihnen nicht auskommt, äh, war ein solcher Schreck, daß eine Panik ausgebrochen ist. Und da habe ich zum ersten Mal eine, eine wirkliche Panik entsetzlichsten Ausmaßes erlebt, wo, jeder hat versucht, auf ein Fahrzeug zu kommen, und die Leute runtergefallen, der nächste ist drüber gefahren. Dann sind Verwundete am Rand gelegen: „Nehmt mich mit!“ Das sind sie drüber gefahren, also, es war furchtbar. Man, jeder hat nur sein Leben zu retten versucht und, äh, da ist es wirklich über Leichen gegangen im ... , war vollkommen außer mir. Es hat also auch Offiziere gegeben, die haben also dann Fahrer die, äh, die den leichtfertigen Fahrer haben sie sofort herausgeholt, und so, also, man hat schon versucht, da noch, wieder das zu stabilisieren, aber, da habe ich gesehen, wie es eben sein kann im Krieg.