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Charlotte Rosmann - Beitrag in Arbeit

Lebensmittelmarken und Tauschhandel
Transkription:
Das waren so seine – des hat ihn irgendwie interessiert und er wollte alles genau und übersichtlich und auch für ihn verständlich haben. - - - Und rundherum um das ganze Grundstück sind Johannisbeersträucher gelaufen und Stachelbeersträucher. Und die haben wir dann – da haben wir dann können tauschen. Nicht, jemand, der mehr – weiß ich – etwas anders gehabt hat, dem hat man Äpfel oder Beeren oder Birnen oder irgendetwas gegeben und dafür hat man wieder was anderes bekommen. Das war im Krieg eine sehr, sehr häufig geübte Sache. - Seid ihr – wo ihr da keinen Kontakt oder wenig Kontakte gehabt habt – mit den Lebensmittelmarken durchgekommen? - Ja, man hat müssen. Ob man wollte oder nicht. Man hat sich halt dann – am Anfang hats immer noch irgendetwas gegeben ohne Marken. Aber des hat sich dann im Laufe des Krieges – je mehr die Versorgung also eben gelitten hat – hat sich das immer mehr zugspitzt, dass man eben nichts mehr bekommen hat. Und dann hat man eben entweder zum Beispiel immer mehr den Ziergarten in einen Gemüsegarten umgewandelt. Also da war man ja noch in einer guten Situation, denn es hat ja so und so viele Leute geben, die keinen Garten gehabt haben. Oder wir sind dann zum Beispiel da draußen, wo heute der Flughafen ist, das waren lauter Felder. Da ist man – wenn zum Beispiel ein Kartoffelacker abgeerntet war, ist man hinausgangen, hat den Bauer gefragt, ob man nachgraben darf, und hat dann noch nachgegraben. Und da hat man oft einen ganz einea schönen Sack voll ernten können. Und so ähnliche Dinge, nicht. Und man hat natürlich alles, was essbar war, hat man .. verwenden müssen. Und da ist man sehr erfinderisch geworden und die Hausfrauen sind wahre Künstlerinnen geworden, etwas zu strecken und zu – zu – sozusagen noch essbar zu machen und – ja.