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Edeltraud Nigg W.we Volebole

Rote Lippen in Terlan
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
übersetzt ins Englische von:
Sylvia Manning - Baumgartner
übersetzt ins Italienische von:
Nicole D´Incecco
Epoche:
1939
Transkription:
Wie hat denn die Bevölkerung in Terlan die Entscheidung Ihres Vaters und Ihrer Familie aufgenommen, da zu bleiben? - Sehr schlecht. Weil viel haben für Österreich (Deutschland) gewählt und dann ist man schon .. mein Vater hat sich nicht daraus gemacht, die Mama schon. Und sie hat auch Schimpfbriefe bekommen. Das waren so Fanatiker, da ist man nicht gut angesehen gewesen. Das haben sie uns nicht verziehen. Viele Jahre hat das gebraucht. .. Manche haben früher bei uns eingekauft im Geschäft und dann sind sie weggeblieben, deswegen. Und dann, die Italiener haben dann Familien herauf geschickt. Vom Berg sind manche ausgewandert. Und da haben sie dann Italiener herauf und haben sie hinauf auf die Höfe. Auch da in Terlan, aber hauptsächlich oben am Montiggl. Und natürlich, das waren alles Italiener, auch von der Poebene, von Ferrara da unten sind manche herauf. Und das war interessant. Wir sind nicht gewöhnt gewesen. Wir sind nicht gewöhnt gewesen, uns zu schminken. Im Dorf hat es das ja nicht gegeben. Und die jungen Mädchen waren alle sehr geschminkt. - Das war so komisch für uns, und immer gut gekleidet, obwohl sie arm waren. Es waren arme Familien, die da herauf gekommen sind. Die haben überhaupt nichts gehabt. Aber trotzdem, die haben so viel auf das gegeben auf das Anziehen und Schminken und schön Frisieren. Das war für uns Mädchen alles etwas komisch. Wir sind alles einfach gewöhnt gewesen. Das war schon etwas eine komische Zeit. Aber dann mit der Zeit hat es sich schon gegeben.