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Albert Brecher

Leben ohne Badezimmer
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Grinzens
Aufnahmedatum:
2008-07-07
Epoche:
1930
Transkription:
Ich möchte gerne noch zurück zum Elternhaus gehen. Wir haben mit der Hygiene begonnen. Du hast erzählt, wie ihr euch in der Früh beim Brunnen gewaschen habt. Ihr habt den ganzen Tag schwer gearbeitet. Ihr müsst ja sehr verschwitzt gwesen sein? Habt ihr baden gehen können? Wie habt ihr das gmacht? Da hat man sich höchstens einmal können das Hemd ausziehen und den Rücken etwas herunter waschen. Aber Bad hat es ja keines gegeben. Es hat kein fließendes Wasser im Haus gegeben. Nur Wasser beim Brunnen holen mit einem Kübel und in der Küche, da war eine große Schüssel, die Waschschüssel, wo man sich des Gesicht und die Hände gewaschen hat. Und vielleicht den Rücken heruntergewaschen. Aber wenn man sich gebadet hat, da hat man den Waschtrog in den Stall hinaus gestellt. Als die Kinder noch klein gewesen sind, da sind wir in der Küche gebadet worden. Aber wenn man dann größer war, dann hat man doch irgendwie Gefühle gehabt und hat .. den Zuber in den Stall hinaus gestellt zu den Kühen und ein paar Kübel Wasser warm gemacht und draußen nachher bei den Kühen gebadet. Und die haben zugeschaut und nie ein Mäh gesagt, nichts und haben sich nie geäußert, dass dasa nicht in Ordnung war und so. Ja, das war wieder fein, wenn man wieder amal richtig sauber war oder den Staub weg gehabt hat, nicht. Und dann hat man das Wasser wieder hinaus getragen und im Freien weggschüttet.