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Franz Renner

Freiheitskämpfer oder terroristi
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Kaltern
Aufnahmedatum:
2008-05-10
übersetzt ins Englische von:
Sylvia Manning - Baumgartner
übersetzt ins Italienische von:
Nicole D´Incecco
Epoche:
1957
Transkription:
Dann ist die große Kundgebung gekommen, 1957, am 17. November, im Schloss Sigmundskron. Ich war ja auch dort. Und da hat das Volk laut gejubelt und verlangt, was uns zusteht. "Pariser Vertrag und keine Großstadt", haben sie geschrieen. Aber die Großstadt ist doch entstanden, aber nicht von den damaligen Faschisten, sondern von uns selber. Und was sie da alles verlangt haben, und "Los von Trient!" Weil damals die Statuten mit Trient zusammengehängt sind, da haben sie alle geschrieen: "Los von Trient!" Aber nachher ist einmal noch nichts gewesen, bis 1959, 1960 haben dann sie gesprengt, Masten nieder gesprengt und mit Gewalt gearbeitet, aber dann ist das Verhandeln erst losgegangen, nicht etwa, dass es dann anders geworden ist. Da sind wir einmal schwarz hingestellt worden als Gewaltleute und "terroristi" und "nazisti" und alle Namen. Was sagen da ihre da - .. sie sind Heimatkämpfer - und stattdessen sind sie halbe Verbrecher geworden. Und so muß man halt still sein und es laufen lassen. So geht es eben. Und sonst musst du eben still sein und es laufen lassen. Ja. Und jetzt muss man - ich bin enem der Meinung, dass das in Bewegung gekommen ist durch die ganze Affäre da. Weil ich - man hat es ja mitgelebt, nicht. Und man hat ja auch dauernd die Politik ein bisschen verfolgt und gesehen, dass es nicht weitergeht. Und das bräuchte man - müsste man kriegen und dieses müsste man bekommen. Und geschehen ist nichts. 15 Jahre lang ist nichts gewesen. - - - Und jetzt ist eben da alles anders. Ist jetzt eine andere Generation von Leuten da. Heute haben wir ja - praktisch gesagt haben wir viel mehr Freiheit. Wenn nur nicht zu viel, denke ich oft.