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Franz Renner

Und im Herbst ist die Option gekommen
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
St. Nikolaus
übersetzt ins Englische von:
Sylvia Manning - Baumgartner
übersetzt ins Italienische von:
Nicole D´Incecco
Epoche:
1939
Transkription:
Und in Herbst ist dann die Option da! Da haben sie da noch verhandelt, unsere zwei Diktatoren, nicht. Ach, der andere hat gesagt wegen den paar Leuten und da holen wir den Platz für uns, nicht. Abwandern da! Und der Mussolini, da, hat an sich das denken können, dass wir einmal so einen Tag erleben? .. wir wollten endlich einmal deutsch sein. Die Leut haben es nicht recht verstanden. Es hat schon geheißen, entweder musst du gehen oder sonst wirst du italienisch. .. Viele sind nirgendwohin gegangen, nicht. Die sind dann Italiener geblieben. Und dann ist in das Volk irgendwie ein Zwiespalt, so ein Ding hineingekommen, eine Zerstreuung, bei der sie einander nicht mehr haben leiden können und alles solche Sachen. Dableiber und Geher und so weiter, nicht. Und dann haben sich viele gesagt, bei diesen Umständen: "Ach, was haben wir denn da noch zu verlieren, bei diesen Schäden da." Die haben immer gedacht: "Ach, die sollen die ganzen Wunden, die das Wetter im Weinberg verursacht hat ? das können alles dann die anderen machen, wenn wir doch gehen müssen", nicht. So haben die Leute das empfunden. Aber dann sind ein wenig Komplikationen gekemmen, mit den Ablösen und dann auch mit dem Unterkommen draußen, wie man gehört hat, .. - das ist alles nur Propagenada gewesen! Das mit dem Unterkommen hat nirgends gestimmt, nicht. Das haben .. die Leut eben gehört, dann haben sie alle nur mehr Abstand genommen, vom .. Abwandern da. Und nachher ist langsam der Wein etwas .. da Produkt mit dem Preis .. - nachher ist es so .. - aber dann war der Krieg da, da hat der Krieg gewütet da. Und da sind dann die Jungen, die meisten, die haben müssen einrücken, nicht. Dann hat man .. haben alle gesehen und nicht gwusst, wofür. Für so einen Wahnsionn da! Und trotzdem haben sie müssen gehen. .. Ja, das ist es gewesen. Das hat sich dann wieder entwickelt nach dem Krieg, dass die - bei der Umwälzung da - .. nachher deutsche Staatsbürger geworden in dem Moment, wo sie optiert haben. Dann hat man wieder müssen ansuchen um die italienische Staatsbürgerschaft. Also da hat sich da schon so ein wenig Ärger eingestellt. Nicht! Und die Angestellten, eben bei den Ämtern irgendwo in der Gemeinde oder auf dem Land, die haben alle müssen die Namen umschreiben. Auf italienisch. Sonst wären sie entlassen worden. Und dann, wenn da einmal Italiener gewesen sind, hat man da müssen befolgen, was zu befolgen ist und beim Italienisiern mithelfen, nicht! Weil .. Es hat schon damit angefangen, die Inschriften auf den Gräbern im Friedhof waren zu italienisiern. Hat schon damit angefangen! Ja. Und infolgedessen habven alle gesagt: "Was haben wir da denn noch? Ich will kein Wallscher werden." Und da haben sie optiert, nicht. Und das verstehen heute noch viele so Junge nicht. Die sagen heute noch: "Was habt ihr denn da für einen Blödsinn und für Sachen geglaubt?" Aber das verstehen die ja nicht, was da gewesen ist. Jaja. Des karge Leben und immer des Unterdruckte, gelt. Und sonst hast du keine Aussichten gehabt und praktisch gesagt - den Hitler hat man ja nicht so eingschätzt. Da hat man gemeint - da hat man ja geglaubt, nicht, er erlöst uns dann. Und inzwischen ist alles ganz anders gewesen. Nicht - - - Und so, wie es eben da war, es .. ist trotzdem noch für uns gut ausgegangen, dass nur zehn Prozent abgewandert sind, nicht. Also zirka. Es sind schon noch viele - alle .. nicht - zurück gekommen. Manche sind wieder zurück und manche nicht. In Öschtreich sind viele geblieben. In Vorarlberg sind schon viele Südtiroler da. Und dann sind auch Viele ins Reich und sind draußen bliebn in Deutschland, nicht. Und so viel Gefallene - a sind in Kaltern ja viel Gefallene, nicht. In Sankt Nikolaus waren es 27 Gefallene, da von Dorf. Ja. - - -