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Anton Gasser

Eschen - Schi
Videodauer:
02:26
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Lienz
Aufnahmedatum:
2008-08-26
Epoche:
1932
Transkription:
Der Vater natürlich mit seinem Sparsinn und Angst vor Verletzungen, sagt er: „Nein, mein Lieber, das mit dem Skifahren kannst du dir aus dem Kopf schlagen, da gibt es einmal keine.“ Ja, ständig herumgebettelt. Und die Mutter ist in Bad Gastein daheim, die haben das schon längst gehabt da drüben. Sagt sie: „Dem Toni wirst du das wohl vergönnen. Wenn er älter ist, hat er eh nimmer Zeit.“ Darauf sind wir gegangen, eine Esche zu hacken, eine schöne glatte Esche. Dann zum Wagner nach Lienz hinein. Und ich eine Mordsfreude, habe mir gedacht, jetzt wird’s bald einmal werden. „Ja“, sagt er, „da wird einmal nichts. Aus einem Grünholz kann ich das nicht machen. Das müssen wir einmal auseinanderschneiden und anständig trocknen, und nachher können wir es wohl einmal machen.“ Den Winter hat es nicht mehr geklappt, weil es schon Februar war. Aber im nächsten Winter ist es so weit gewesen. Aber die waren zwei Meter fünf lang. Und ich bloß so ein kleingewachsener Bursche. Dann waren wir oben beim Nussbaum in der Wohnung, und sind immer ein bisschen weiter hinaufgegangen. Wenn man es gut kann, schnell noch weiter. Und dann bin ich bei der Wechte unten heraus, genau mit einem Ski dahinter hineingekommen. Jetzt war er ab. Jetzt war wieder ein Winter weg. Kann nicht immer nur Ski fahren. Ja, das waren Eschenski. Und mein Cousin hat in Hofgastein drüben bei einem Skierzeuger gelernt. Dann sagt er: „Wir machen dir einmal einen.“ Einen Verleimten! Das war ein Unterschied, solche bin ich gefahren wie ein Gott. Die drei Tage hat es mich nie auf den Boden gebracht. Aber gefahren, was gegangen ist. So sicher war man mit dem Ski. Da war eine Spannung drinnen. Da konnte ich kurven, wie es mir gepasst hat. Nicht schauen, dass ich mich oben halte. Oh Maria. Drei Tage waren wir drüben, bald konnten wir nicht stehen. Es sind elf Abfahrten, Hofgastein. Jetzt fahren wir die Einser, danach fahren wir die Zweier, fahren wir die Zehner, sind wir alle durchgefahren. Und alle Tage so ähnlich. Dann sind die Muskeln auch einmal schnell kaputt. Aber eine schöne Sache.