[VideoView]

Sebastian Oberlohr

35 000 Kosaken
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Kals
Aufnahmedatum:
2008-08-26
übersetzt ins Englische von:
Sylvia Manning - Baumgartner
übersetzt ins Italienische von:
Nicole D´Incecco
Epoche:
1945
Transkription:
Ja, die Kosaken - die haben - die haben ganz ein großes Elend. Die sind dann da von Kötschach-Mauthen über den Gailberg herüber. Und dann herauf, Lienz, und dann haben sie die Engländer in Beschlag genommen. Und das waren - laut der Schrift hat es geheißen, waren 35000 Kosaken samt Kind und Kegel. Wir konnten sie ja nicht zählen, bei uns war es ja Nacht. Aber das war ja ein unendlich langer Zug, nicht, was da durch die Straßen herum gewesen ist. Neben den Straßen haben sie Feuer gehabt, die Kinder hat man gehört weinen. Ist ja klar, die haben ja nichts zu essen gehabt. Ja. Das war wirklich ein Elend, ein großes Elend, ja. Und dann herauf. Und dann da nach Peggetz bei Lienz, dann hat sie der Engländer dem Russen ausgeliefert. Und für den Russen sind sie dann "fahnenflüchtig" gewesen. Zuerst hat sie der Deutsche mitgenommen. "Wenn ihr nicht geht, werdet ihr erschossen." Das waren Ukrainer und halt die Polen und halt aus all den Staaten. Und da sind sie eben mitgegangen, auch unter Zwang. Und dann - und der Russe hat gesagt: "Ihr seid für uns fahnenflüchtig", und dann - sie sind hinaufgeprügelt worden auf die Lkws, Frauen mit den Kindern sind in die Drau gesprungen. Da haben sie nachgeschossen, dass die Drau fast rot geflossen wäre, haben sie gesagt, ja. So - so unbarmherzig ist das alles zugegangen. Ja, also ein englischer Major oder wie der geheißen hat, der hat das - der hat die - die sind da hinaufgetrieben auf die Lkws und dann nach Russland abtransportiert worden. In Russland waren sie - vielleicht sind sie erschossen worden, vielleicht auch nicht. Weiß ich nicht, ja. Aber der Russe hat gesagt: "Für uns seid ihr fahnenflüchtig", nicht, ja.