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Anton Rogl

Ich kam von der Eismeerfront
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Epoche:
1945
Transkription:
Und dann kam wohl der Krieg. Mit 18 wurde - musste ich einrücken. Die Lehrzeit - März - ja, 19 war ich wohl schon, 19. Die Lehrzeit war im März zu Ende und dann, im 40er-Jahr, musste ich schon zum Arbeitsdienst. Und dann vier Jahre oben bei Murmansk. Ja, wir haben im Schnee biwakiert. Die Kälte hat uns nichts gemacht. Die haben prophezeit, wir werden oben die Tundra nicht überstehen, aber alles übersteht man, es ist nur eine Willenssache. Vor allem die Kälte ist nur eine Willenssache. Wenn man - wenn der Wille nachlässt, die Kraft nachlässt, dann kommt die Erfrierung, vorher nicht. Ja. Und so - und dann, 1945 bin ich auch nach Hause gekommen. Herunter gefahren sind wir von oben bei Trondheim . Bei Altach waren wir letztlich .. Wir waren ja in keiner Gefangenschaft .. Das Nordmeer-Corps hatte die Waffen erst - die schweren Waffen nach vier Wochen abgeführt den Engländern. Vier Gewehre mit Munition musste man selbst behalten als Wache, Wacheschieber. Dann haben sie uns aufgetragen, wenn etwas passiert, schießt genau, da wird nichts passieren. Sonst hat der Russ’ beim Reden die Vorhand. Ja, es ist nichts passiert. Und dann sind wir halt da so nach Hause gekommen, ja, drei Tage noch in Salzburg. Ja, oben, den Sommer 1945, da haben wir am besten gelebt. Das Nordmeer-Corps hatte Lebensmittel für ein ganzes Jahr, da brauchten wir nicht zu sparen.