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Rudolf Geir

Wallfahrtstheater nach Weißenstein
Videodauer:
02:33
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Sarntal
Aufnahmedatum:
2008-05-10
Epoche:
1955
Transkription:
Solche Wallfahrten .. kommen mir immer vor, ist der größte Unsinn, den es gibt. Verstehst du, da gehe ich lieber .. in der Gruft zur Mutter Gottes beten, weil oben in Weißenstein ist keine andere. Es gibt ja nur eine. Nun, wer hat den Profit? Da hinaus fahren kostet schon Geld. Von Bozen nach Leifers: kostet Geld. Und wenn ich hinauf gehe, also nach Weißenstein, da braucht man viel Zeit, weil die erste Station ist schon bestimmt eine halbe Stunde Weg. Und wenn du halbwegs hinauf gehst, musst du - auf dem Weg ist ein Gasthaus - da musst du was trinken, gell. Dann kommst du nach Weißenstein, tust wohl unten einmal beten, wo das Ding ist und dann musst du ins Gasthaus hinein gehen, auch wieder etwas essen und am Ende kommst du nicht mehr weg und du musst oben schlafen, da haben nur die selben das Geld und die Mutter Gottes hat nichts davon. Das ist ja ein Theater. - Ja, einmal logisch. Ja - Es gibt ja nur eine! Du kannst ja nicht immer .. warum denn, damit die alle leben können. Das Hinein- und Herausfahren kostet ja immer Geld. Dann verliere ich noch den Tag, das auch noch dazu, ich kann ja nicht Sonntag gehen. .. Also, um nach Weißenstein zu gehen - heute kann man mit den Autos hinauf fahren auch, früher.. durch das Eggental hinauf kommt man auch, hat man früher nicht können. - .. Und die oben, die in Weißenstein, ja früher sind Deutsche gewesen, das hat man ihnen dann genommen. Sie haben Italiener hinauf getan. Es sind alles italienische Pfarrer dann gewesen. Da bin ich einmal mit meiner Frau noch gegangen auch, die haben das Geschirr dreckig gehabt. Um drei in der Früh sind wir aufgestanden, nichts getan, weg, erst in der Stadt Kaffee getrunken, oben etwas in die Kirche gegangen und weg .. so viel dreckiges Geschirr gewesen, na. Und das Interessante ist gewesen. Beide haben wir das Gleiche geträumt, wie alt wir werden.