[VideoView]

Oswald Perktold

Es war Gold aus KZs
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Pettneu
übersetzt ins Englische von:
Sylvia Manning - Baumgartner
übersetzt ins Italienische von:
Nicole D´Incecco
Epoche:
1947
Transkription:
Gut, die Frage war, wie die Bevölkerung - die wollte eigentlich damit nichts zu tun haben. Wie das Beispiel von dem zeigt, der die Diamanten zurückgeben hat. Oder der Ludwig, der des Kisterl mit den Geschmeiden nach St. Anton gebracht hat. Und man hat sie einfach als Angeber - das waren Leute - das tut man eigentlich nicht. Man hat sie schon etwas von - nicht von oben - ja, das ist nicht die Art, sich so zu benehmen. So um sich zu schmeißen mit dem Geld. Sich zehn Anzüge zu bestellen, fünf Wohnzimmereinrichtungen kommen zu lassen. Und eben - einer, der war vielleicht 17 Jahre alt, hat in Landeck ein Taxi angeheuert. Das war ja unmöglich zur damaligen Zeit, dass ein Mensch sich mit dem Taxi von Landeck nach Schnann chauffieren lässt. Ich glaube, es könnte stimmen, diese Version bezüglich des Aufkommens der ganzen Geschichte, dass sich dieser Taxifahrer dann an die französische Besatzungsverwaltung gewandt hat und einen Hinweis gegeben hat, da kann was nicht stimmen, weil der 17-Jährige auf die Frage, ob er das bezahlen kann: "Geld genug", und hat dann .. einen Packen Scheine gezeigt. Und dann hat er die goldenen Uhren sehen lassen, nicht. Und das war dann doch zu viel. Und das Interessante war, dass immer nur vom ungarischen Kronschatz gesprochen wurde, obwohl in den Presseberichten damals - natürlich beeinflusst von der Besatzung ? ja ganz deutlich darauf hingewiesen wurde - da wurden Ringe gefunden - mit Blutspuren, getrocknetem Blut. Also offensichtlich KZ-Gold. Zähne - also Zahngold. Es war einwandfrei, dass das Gold, dieses Nazi-Raubgold von Ungarn, nichts mit dem Kronschatz zu tun hatte. Das war aber nicht opportun. Das wollte - ich habe nie - nie das Wort Jude gehört. Ich habe nie von Vernichtungen, Verfolgungen - Ich glaub, da bin ich schon in die Lehrerbildungsanstalt gegangen, dass ich das erste Mal davon ghört habe. Und die Bevölkerung hat dann die - den eisernen Vorhang hinuntergelassen. Man hat nichts mehr davon - jahrzehntelang nicht mehr davon gesprochen, Bis 1995. Bis der Norbert Prettentaler zu mir kam in der Sache und dann der Film entstanden ist "Die goldene Stadt".