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Oswald Perktold

Sie nannten sich Viktor
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Pettneu
übersetzt ins Englische von:
Sylvia Manning - Baumgartner
übersetzt ins Italienische von:
Nicole D´Incecco
Epoche:
1947
Transkription:
Da gabs ja auch den Viktor. Diese ungarischen Pfeilkreuzler waren alles Offiziere und da war aber ein einfacher Mensch, der wurde - überall, wo sie Gold versteckt haben, haben sie einen Mann zurückgelassen. Und wie sich später herausgstellt hat, haben da sämtlich Viktor geheißen. Es war in Flirsch ein Viktor, in Pettneu ein Viktor und in Sankt Anton ein Viktor. Und der Viktor - unser Viktor, der hat gut Deutsch gesprochen. Der war sozusagen Knecht dann bei dem Bauern, beim Ludwig. Ein einwandfreier Mann, ein schöner Mann, hat die Frau Meier gesagt, das war eine Bäurin. Die hat in dem Haus ganz unten gewohnt."Ein schöner Mann" war der Viktor. Ihre Sprache hat mir so gut gefallen und auch der Umstand, dass sie an Holzarm hatte. Also die Frau Meier hat mich auch einmal mit dem Holzarm gehaut, weil ich - ja, ich habe ihr nackte Mäuse in die Pantoffel geschoben. Und wie sie dann eingschlafen ist, war das dann unangenehm für die arme Frau Meier. Und dann hat sie mich gefangen und hat mich übers Knie gelegt und hat gesagt: "I werd da höfn, mir Meisln in die Pantoffi einisteckn, Saubua, grausliger!" "Dir werde ich helfen, mir Mäuse in die Pantoffeln zu stecken, Saubub, grauslicher!" und hat mich dabei fast ganz leise gehaut. Sie hat halt laut geschrien und mich dann wieder laufen lassen. Und der Viktor, der hat dann tatsächlich auch eine Tochter gezeugt mit der Tochter von der Frau Meier. Es gibt also von diesen ungarischen Pfeilkreuzlern noch Nachkommenschaft Hat es gegeben, aber - die sind dann plötzlich alle verschwunden. Auch unser Viktor, der Schnanner, ist dann, wie die gane Geschichte aufgeflogen ist, war er weg. Die sind dann über Nacht - waren sie weg.