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Dr. Prof. Erika Hubatschek

Erbteilung und Landschaft
Videodauer:
02:12
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Innsbruck
Aufnahmedatum:
2008-08-22
Epoche:
1935
Transkription:
Im Oberland sind die Dörfer geschlossen, sehr eng gebaut, sodass man zum Beispiel in Fiss die Backöfen... Dazu muss ich noch sagen: Im Oberland war früher das Realteilungsgebiet. Das heißt, wenn ein Hof übergeben wurde, hat ihn nicht einer bekommen so wie im Unterland und wie in sehr vielen Gegenden entweder der Jüngste, der Älteste, je nachdem. Der Älteste eigentlich eher. Und im Realteilungsgebiet ist im Erbgang geteilt worden. So viele Kinder waren, hat jeder etwas bekommen. Ein kleines Stück Grund. Und dadurch sind die Fluren früher sehr zerstückelt gewesen. Kleinwinzige Flecken, auf den Bildern sieht man das sehr deutlich. Wenn die Felder, die Äcker goldgelb waren, hat man es im Bild gesehen. Sie haben gesagt, wie ein Taschentuch, so groß sind die Flecken, die Flächen oft gewesen. Kann man sich ja vorstellen, wenn es immer wieder und wieder zerteilt wird. Die Backöfen sind im Unterland im Freien gestanden, Weil mit dem Backen Feuergefahr verbunden ist, da hatte man das lieber draußen. Und im Oberland hat man aber keinen Platz gehabt, weil die Höfe so eng beisammen stehen. Da hat man aus den Häusern heraus, so wie Schwammerln Auswüchse, die Backöfen gebaut. In einem Haus war sogar ein Bett hinausgebaut, weil sie zu wenig Platz hatten. Ein viereckiger Ausbau, da war ein Bett drinnen. Man hat Raum sparen müssen. Man hat alles nur ganz klein haben können. Aber es hat Herde gegeben, die vierfach materiell geteilt waren. Ein Herd - eine Herdfläche, und vier verschiedene Bäuerinnen haben das Recht gehabt, da zu kochen. Das hat oft auch Schwierigkeiten gegeben.