[VideoView]

Dr. Prof. Erika Hubatschek

"Zeit lassen" - ein Gruß
Videodauer:
01:26
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
2008-08-22
Epoche:
1941
Transkription:
Ich meine, die verschiedensten Arbeiten. Natürlich kann man das nicht in ein paar Worten sagen, wie viele verschiedene Arbeiten. Das ist das Schöne an der Bauernarbeit. Sie ist so vielseitig und ja, dass man auch das Warten lernt dabei. Man kann es nicht beschleunigen, zum Beispiel das Wachsen. Wenn man das Getreide im Boden hat - ist viel Arbeit, bis man den Boden soweit hergerichtet hat, habe ich schon erwähnt. Und bis man dann das Korn, das Saatgut, drinnen gehabt hat. Und dann die Pflege der Saat. Man kann es aber nicht schneller machen, sondern man muss warten, bis das von Natur aus soweit ist. Und das ist auch etwas, was auf den Menschen irgendwie übergeht. Man hat zum Beispiel gesagt: „Durchhalten, nicht schinden.“ Also, man soll die Arbeit so machen, dass man immer arbeiten kann, dass man gesund bleibt dabei, so ungefähr. Und nicht schinden - nicht übertreiben. Es ist mir zum Beispiel in Südtirol passiert. Da habe ich mich im Jahr 1941 einmal mit dem Werg weben beschäftigt, und bin bei vielen Bauernhöfen vorbeigekommen. Und die haben dort nicht „Griaß di“ gesagt, wie es bei uns eigentlich meist der Fall ist, sondern sie haben gesagt: „Zeit lassen“ - als Gruß!