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Dr. Richard Staffler

Beim italienischen Militär
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Bozen
Aufnahmedatum:
2008-08-20
übersetzt ins Englische von:
Sylvia Manning - Baumgartner
Epoche:
1933
Transkription:
Das war auch eine interessante Zeit, diese Militärzeit, da macht man zuerst eine Offiziersschule. Die Schule dauert .. sechs Monate. Und da haben wir am Anfang ? das ist alles italienisch natürlich, haben wir Südtiroler nichts verstanden. Die haben italienisch unterrichtet, alle möglichen Fächer, Taktik und Waffentechnik und so weiter. Wir haben alle nichts verstanden. Dann kann ich mich gut erinnern, hat einmal bei einer Vorlesung ein Offizier, der die Vorlesung gehalten hat, ausgerechnet einen Südtiroler gerufen: „Lei“, - „lei“ heißt „Sie“, che cos’è? „Was ist das und das?“ Darauf hat der eine ganz holprig gesagt: Non lo so. „Ich weiß es nicht.“ Dann hat natürlich der Offizier gleich gemerkt, dass das kein Italiener ist. Weil das hat er so holprig herausgebracht. Nachdem hat er ihn gefragt: Ma lei non è un italiano? „Sind Sie kein Italiener?“ Dann hat er gesagt: „Nein, ich bin von Bolzano.“ Bolzano, haben sie schon gewusst, dass dieses oben ist in Südtirol. „Aaah!“, hat er gesagt ? er ist ja sehr anständig gewesen: „Dann setzen Sie sich nur, dann prüfe ich Sie ein anderes Mal, wenn Sie besser Italienisch gelernt haben.“ Er hat begriffen, dass wir das nicht können. Da sind beim Militär .. diese Ausdrücke da, ciberne, collane und coteretti. Und hin und her sciabola, baionetta und was noch, das hast du alles lernen müssen, war so ein Büchlein. Ja, er ruft ihn halt erst später, wenn er einmal gescheit Italienisch kann. Ist auch wieder anständig, nicht.