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Philomena Zoeschg

Auch Pferde müssen Kriegsdienst leisten
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
St. Nikolaus
Aufnahmedatum:
2008-06-16
übersetzt ins Englische von:
Sylvia Manning - Baumgartner
übersetzt ins Italienische von:
Nicole D´Incecco
Epoche:
1939
Transkription:
Wir haben - meine Schwester und ich sind in den Wald hinauf - haben müssen mit der Kuh hinauf in den Wald. Und als wir heimgekommen sind, hat die Mama zu uns gesagt: "Kinder, jetzt ist der Krieg ausgebrochen.“ Wir haben keine Ahnung gehabt, was Krieg ist. "Ja, was ist denn .. was .. Krieg? Was ist denn Krieg?" - "Ja, jetzt müssen halt die Leute einrücken, die jungen Leute müssen halt zum Militär gehen." So, auf diese Art haben wir es halt erfahren. Und dann sind ja bald - eben ganz viele haben müssen einrücken. Komisch - eben, die die italienisch gewählt haben, haben müssen zum Italiener gehen. Und da sind manchmal zwei Brüder gewesen, und der eine ist beim Deutschen gewesen und der andere beim Italiener. Und die sind dann sozusagen Feinde geworden. Ich sage Ihnen, da ist so viel Unfrieden geworden in den Familien, wo die Leute erwachsen waren und wählen haben können. Wir, Gott sei Dank, haben noch nicht wählen können, wir Kinder, wir waren noch zu jung. Aber da, wo sie erwachsen waren, haben einige Italienisch gewählt, einige Deutsch - und da ist oft der größte Hass herausgekommen. Ja. Das war furchtbar. Aber sonst haben wir eigentlich vom Krieg - wir haben keine Bombenangriffe gehabt und nichts, da haben wir nicht viel gespürt. Außer dann - die Bauern haben natürlich müssen die Kühe weggeben wegen dem Fleisch, das sie für das Militär - und die Pferde haben müssen - die Rösser, haben wir gesagt, haben müssen einrücken. Auch weg. Das war furchtbar, wenn man die Pferde gesehen hat, dass die haben müssen in den Krieg gehen.