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Maria Rogl

Verfängliche Briefe von Hitler
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Dölsach
Aufnahmedatum:
2000-05-05
übersetzt ins Englische von:
Sylvia Manning - Baumgartner
übersetzt ins Italienische von:
Nicole D´Incecco
Epoche:
1945
Transkription:
Und dann ist der Krieg, der Krieg gekommen. Zu uns ist die Besatzung gekommen. Wir haben englische Besatzung gehabt, wir haben französische Besatzung gehabt. Es hat guten Menschen und schlechte Menschen gegeben. Viele hat es in Dölsach gegeben, die damals schon gegen den Hitler waren. Der Großteil war aber für Hitler, Weil es ja geheißen hat, wir kriegen einen Haufen Geld und jetzt geht es uns besser. Der wird das Korn ausschütten und die Milch rinnen lassen .. mit Honig, alles zu uns. Dabei ist es anders gekommen dann war Krieg, Hitler hat verloren. Der Krieg ist gekommen und dann hat man mich in Dölsach verraten. imd ich weiß .. die lebt nicht mehr die Frau, schon lange nicht mehr der Mann auch nicht. Und da hat man mich verraten. Wem sie das gesagt haben, das weiß ich nicht. Jedenfalls ist es in Erfahrung gekommen, dass ich bei Hitler war, in Klagenfurt damals. Ich war bei Hitler und mein Vater war ein großer Nazi. Auch meine Nachbarn, die Männer da, alle Nazis. Und dann hat es geheißen, das ist zu bewachen ..Unser Haus ist so gestanden mit einer grossen Mauer. Die Mauer ist eine ... Stützmauer gewesen für unsern Dorfbach, weil der Dorfbach war gefährlich, und daher ist da eine Stützmauer gebaut worden, ..Der Bach, der ist von oben geronnen. Wir waren an der .. Seite unten, das hätte können schief gehen. Da haben sie eine Stützmauer gebaut, die war immer schon, das weiß ich. Und auf der sind eines Tages jede Nacht zwei Engländer oder Franzosen gestanden mit der MP. So sind sie gesessen auf der Mauer oben. So ist unser Haus bewacht worden. Und dann hat es geheißen, diese Frau, diese Frau hat gewusst, dass mir Adolf Hitler geschrieben hat zum Geburtstag, Neujahr und .. Ding. Wunderschön, alles in Gold außen herum, solche großen Briefe waren es, aber so schön, wunderbar schön, das ist verraten worden. Und wer? Hat mich die Frau oder hat mich ein anderer verraten? Und dann hat mein Vater gesagt, verstecken wir es. Ich habe gesagt: "Nicht verstecken, nachher kommen sie und holen uns." Ich hab' wieder Angst gekriegt. Und inzwischen haben sie nachfragen wollen, wo meine Post ist. Wo ist die Post von dieser Bödenler Maria, vom Moidele, wo ist diese Post von Adolf Hitler? Dann habe ich gefragt, wer das gesagt hat. Ja sie haben es erfahren. Dann haben sie angefangen, zwei Böden in unserer Stube und oben im Schlafzimmer die Böden aufzureißen. Wir haben ja nur Holzböden gehabt. Alle Bretter haben sie aufgerissen und gesucht, im ganzen Haus. Da sind vier oder fünf gewesen, die uns beim Siggitzer, wo ich zu Hause bin, das ganze Haus auf den Kopf gestellt haben. Nur weil sie es erfahren haben, durch Menschen vom Dorf, es müssen ja solche gewesen sein. Wer könnte es sonst der Besatzung sagen, der englischen oder französischen, was wir da gehabt haben. Und wie die das erfahren haben wollten von den Briefen, da bin ich hergegangen und habe alles angezündet, verbrannt.