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Maria Rogl

Moidele zu Tisch mit Hitler
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Dölsach
Aufnahmedatum:
2000-05-05
übersetzt ins Englische von:
Sylvia Manning - Baumgartner
übersetzt ins Italienische von:
Nicole D´Incecco
Epoche:
1938
Transkription:
Und dann kommt er her, und geht hinter die ganze Reihe und grüßt auf die Seite auch noch, und dann kommt er wieder daher nach vorne. Und dann hat er so gezeigt, mit dem Zeigefinger hat er so gezeigt, und dann sagt gleich der Flügelhornist hinter mir: "Moidele geh, da hat er dich gemeint." Nein, sag' ich, ich geh nicht zum Hitler. Jetzt hat die Musik wieder weitergespielt, ich natürlich ja, völlig gezittert hab' ich schon. Ein zweites Mal kommt er her und der Seiß-Inquart, er hat Augengläser gehabt, und da war der Seiß-Inquart bei ihm auf der rechten Seite. Dann hat er zu dem hinunter gezeigt. So. Nachher habe ich so getan, um zu zeigen: "Ich?"- "Ja!" Auf der anderen Seite ist der Himmler gestanden: "Ja!" Jetzt natürlich ist die Kette vorne aufgegangen und meine Männer, die da gestanden sind, die haben alle gesagt: "Moidele geh, das ist für dich." Danach habe ich mich getraut erst. Ich bin über die Straße gegangen bis auf die andere Seite, wo das Tor war. Da sind alles SS-Männer gestanden draußen. Alles SS-Männer. Nachher ist die Tür aufgegangen. Dann war der Seiß-Inquart drinnen. Der ist schon von oben herunter gegangen. Der hat mich nachher genommen. Das Fässchen hat er da einem SS-Mann gegeben. Ich kann mich nur noch erinnern .. ich tu ja von dem eigentlich nicht mehr so viel wissen. Ich weiß nur, das Wichtigste kann ich euch noch sagen, und dann bin ich hinein gekommen in einen Hausgang, ein unendlich langer. Und da ist rechts und links die SS-Leibgarde gestanden. Das waren Männer mit vier oder fünf Meter, ist mir vorgekommen, schrecklich und so schön geglänzt. Die Männer waren, als wenn sie gegossen worden wären. So sind die gestanden allesamt, wunderschön. Hat es geheißen, das ist die Leibgarde vom Hitler. Nachher ist er mit mir hinüber da, der Seyß-Inquart. Da war der Himmler drinnen, und dann sind wir über eine Stiege hinauf. Und dann hat er mich oben in einen Saal hinein .. Wunderbar der große Saal beim Sandwirt! Und da ist in Hufeisenform die Tafel aufgestellt gewesen, wunderbar gedeckt. Ich war zu jung, ich bin einfach zu jung gewesen, und ich habe das nicht so richtig in mich aufgenommen.