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Maria Rogl

Wo die Kinder her kommen
Interviewer:
Ruth Deutschman
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Dölsach
Aufnahmedatum:
2000-05-05
übersetzt ins Englische von:
Sylvia Manning - Baumgartner
übersetzt ins Italienische von:
Nicole D´Incecco
Epoche:
1936
Transkription:
Ich bin 15 Jahre gewesen, ja halt im vierzehnten, fünfzehnten. Und da sind immer meine Freundinnen gern zu mir gekommen, alles so Nachbarmädchen. Und mit vierzehn Jahren, kaum vierzehn, haben wir noch so fest den Glauben in uns gehabt. Und da sind wir dann - die andern zwei, Nannele hat eine geheißen, und die andere Loise - wir sind zu dritt in der Schulbank gesessen. Und ich und die zwei Mädchen in meinem Alter, die besten Freundinnen da in Dölsach, haben einmal ausgemacht: gehen wir einmal hinauf zum Pfarrer ins Widum und bitten wir die Köchin vom Pfarrer, ob sie so gut ist und lässt uns einmal hineinschauen in den Keller, weil wir haben gewusst, unsere Mutter hat immer gesagt, die Kinder sind im Pfarrerkeller, von da kommen die Kinder her. Und wir haben aber gewusst, wo der Keller da im Widum oben ist. Weil der ist immer am gleichen Ort gewesen. Das ist heute siebzig, über siebzig Jahre her. Und nachher haben wir ausgemacht: "Gehen wir einmal hinauf betteln." Sind wir hinaufgegangen, wir drei Mädchen, nachher haben wir gesagt: "Köchin, bitte lass uns doch einmal hineinschauen zu den Babys im Keller." Da hat sie gesagt: "Kinder das kann ich euch nicht .. .., weil die tun jetzt schlafen, und da darf man nicht hineingehen." Das haben wir geglaubt, sind zufrieden gewesen und wieder heimgegangen. Ein paar Tage drauf oder vielleicht eine Woche, ich kann es nicht mehr sagen, haben wir es dann wieder probiert. Wir sind auch schon im etwas reiferen Alter gewesen. Wir sind in das Alter hineingekommen mit 16, 17, da ist der Fürwitz in uns. Fürwitzig war man gewesen. Da haben wir es wieder probiert, wieder gebettelt. Sie hat uns gekannt, wir sie und den Pfarrer wohl auch. Nachher sind wir halt wieder dort hinauf, haben gesagt: "Mei, Köchin, bittschön lass uns einmal hineinschauen, wo die Kindlein, die Poppelen sind." Nachher hat sie gesagt: "Nein, heut' seid ihr zu einer ganz dummen Zeit da. Ich kann euch nicht hereinlassen, jetzt sind sie gerade erst gefüttert worden. Jetzt darf keiner hineingehen." So hat uns die Pfarrerköchin dreimal angelogen, dreimal sind wir hingegangen. Die hat es uns nie gesagt, und wir sind immer in dem Glauben geblieben bis dann eine .. von den drei Mädchen, die wir gewesen sind, da hat nachher eine von zu Hause etwas anderes gehört. Die hat zu Hause dürfen zuhören, als .. ein Onkel gekommen ist und eine Tante, und wie die halt erzählt haben, und die hat nachher etwas anderes gehört, nicht dass sie im Pfarrerkeller sind. Jetzt waren wir natürlich auf der einen Seite geschockt, auf der einen Seite fürwitzig, ganz wild fürwitzig .. nachher, und da hat uns die da so ein .. etwas erzählt. Also .. von dem sind wir nachher ..