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Maria, Charlotte Kerer

"Mädchen brauchen keinen Beruf"
Videodauer:
01:53
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Lienz
Aufnahmedatum:
2008-05-06
übersetzt ins Englische von:
Sylvia Manning - Baumgartner
übersetzt ins Italienische von:
Nicole D´Incecco
Epoche:
1944
Transkription:
.. also ich war die, die am öftesten musste zu den Bauern und .. immer weg war. Eine andere Schwester konnte nähen lernen. Sie hat den Beruf als Näherin gelernt. Aber ich habe nichts, bei mir war es immer nur so, wie gesagt, Kühe hüten und bei den Bauern.. Bis 14 Jahre war ich bei den Bauern, nachher bin ich ein wenig in die Stadt gekommen. Und dann habe ich mir selber einmal ein wenig Geld verdient und konnte mir ein Fahrrad kaufen, damit ich nicht immer zu Fuß laufen muss. Seitdem .. bin ich nie mehr zu Hause gewesen, Immer weg. Nur so kurze Übergangszeiten, wo ich vielleicht einmal einen Monat oder vierzehn Tage einmal daheim war. Und dann habe ich gesagt: "Ich geh wieder da hin, und mache da mein Ding, dann lerne ich wieder etwas dazu und sehe wieder, wie das geht, und so" - und ich bin eigentlich ganz gut zu recht gekommen. Der eine Bruder hat Schlosser gelernt, .. Kunstschlosser war der eine, der andere war Maler, einer war Maurer, und die Mädchen haben nichts gelernt. Alle nicht, nur eine hat nähen gelernt, ja. Erstaunlich wie selbständig und Ziel gerichtet sie Ihren Weg gegangen sind! Ja, das muss ich selber sagen. Unsere Mutter hat immer zu uns gesagt: "Geht hinaus in die Welt, dann lernt ihr, was es im Leben braucht." Und so sind wir dann alle, als wir unser Alter erreicht haben, sind wir weg, um irgendwo eine Kleinigkeit zu verdienen, sind wir dann alle gegangen. Alle, bis auf die Kleinsten, wie gesagt, die sind zu Hause geblieben, bis zum Schluss, bis die Eltern nicht mehr waren.