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Maria, Charlotte Kerer

Die Mutter, zart und energisch
Videodauer:
01:16
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Lienz
Aufnahmedatum:
2008-05-06
übersetzt ins Englische von:
Sylvia Manning - Baumgartner
übersetzt ins Italienische von:
Nicole D´Incecco
Epoche:
1936
Transkription:
Meine Mutter war eine ganz kleine Frau, und sie war ein wenig energisch, muss ich sagen. Es muss so sein - es muss so sein. Sie hat nicht viele Worte gemacht, wenn man böse war, wenn man - sie hat nicht viel gesagt. Sie hat nur gesagt: "Bist d´still!" Und früher hat man, da hinten am Herrgottswinkel, da hat man so eine kleine Birkenrute gehabt, und die hat sie herunter geholt, klacks, und hat sie dann so über die Kinder, zack! Und dann hat jeder gewusst, was es heißt, still sein, und fertig! Und du hast müssen - in der Frühe, in der Kriegszeit du hast keine Schuhe gehabt - einer ist in die Kirche gegangen, ist wieder nach Hause, dann hat ein anderer diese Schuhe .. angezogen, sodass der andere auch wieder in die Kirche gehen kann. Es war einfach nichts, nichts. Zum Essen haben wir gehabt: In der Früh hat man so eine Brennsuppe gehabt, da hat man so eine Suppe gegessen. Abends ist ein Topf voll Kartoffel - nicht geschält - vor dem Haus gestanden, und du hast halt Kartoffel gegessen. Und zu Mittag hat es oft einmal Knödel, eine Nudelsuppe, gegeben. Aber so armselig .. wirklich armselig.