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Maria, Charlotte Kerer

Trocken Brot und Maggiwasser
Videodauer:
01:31
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Lienz
Aufnahmedatum:
2008-05-06
übersetzt ins Englische von:
Sylvia Manning - Baumgartner
übersetzt ins Italienische von:
Nicole D´Incecco
Epoche:
1935
Transkription:
An meinen Vater habe ich gute Erinnerungen, .. er war bei der Eisenbahn, und er hat ein Fahrrad gehabt, und er ist immer mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren. Hinten hat er so einen Gepäcksträger gehabt, wie man früher gehabt hat, und jedes Scheit Holz, jedes Holz, das auf der Erde gelegen ist beim Weg, hat er aufgehoben, hat es hinten auf den Gepäcksträger hinauf und hat es immer nach Hause gebracht, jedes Ding. Und wenn er dann gekommen ist - es war nichts Gescheites auf dem Tisch. Dann haben wir so eine Fischsardine gekauft, kann mich so gut erinnern, eine Fischsardine, so eine längliche. Nachher sind wir alle drei, vier, fünfe, was halt daheim gestanden sind, um den Vater herumgegangen und haben immer gesagt: "Lass uns ein bisserl kosten!" Und jedem hat er gegeben, bis fast nichts mehr in der Konservendose drinnen war. Und dann hat er - früher hat man Herde gehabt, in denen so ein Schiff drinnen war, ein Wasserschiff. Dann hat er Wasser genommen aus dem Wasserschiff mit einer Tasse, hat Maggi hinein getan, und Brot und Maggiwasser, das war dann sein Nachtmahl, nach der Arbeit. Werde ich nie vergessen. Aber er war ein seelenguter Mensch, er ist halt nicht alt geworden. .. wie gesagt, wir haben zusammen das Haus gebaut, so gut wir können haben, haben wir ihm geholfen, und das andere hat er alles selber gemacht.