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Ingeborg Brüll

"Die Inge ist der Schweineeimer"
Videodauer:
03:09
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Innsbruck
Aufnahmedatum:
2008-08-21
Epoche:
1939
Transkription:
Und da hat er - ich war bei einem Arzt mit sechs Kindern, und er hat es gerichtet, dass ich bleiben darf. Ich war - erst war ich in dem Borspeg - da war ich so als - Erzieherin, sie hatten große Schlafsäle. Es waren schon große Mädchen. Ich habe für Ordnung sorgen müssen, auch beim Essen und so weiter. Und die haben - oft - Marmelade oder alle möglichen Sachen, einfach weggeworfen. Ich habe mir von dem - was da übrig war, oft etwas genommen, weil so Sachen hat es für uns nicht gegeben. Einmal hat die Schwester Elisabeth gesagt: "Die Inge ist der Schweineeimer", weil ich immer noch etwas, wenn noch etwas da war, genommen habe. Ja, und da habe ich dann einen furchtbaren Ausschlag fast am ganzen Körper gehabt. Es war furchtbar. Ich musste dann auch ins Spital gehen, ja, das ist zuviel, dass ich das alles erzähle. Jedenfalls war ich - erst bei sechs Kindern, dann war ich bei vier Kindern, und zwar bei einer Familie, die hat Parin geheißen - das waren die guten Kekse. Damals haben wir sonst nur diese miesen Kekse gehabt .. von Walde. Furchtbar. Ja, wirklich schlecht waren die. Ich bin dann - ja, das war so - Und ich bin dann dort gewesen, und zwar, vier Kinder haben die gehabt. Und wie ich dort war .. .. da ist Herr Parin zu mir nach Hause gekommen, in das Zimmer, das wir gehabt haben. Er wollte eben sehen, wo ich herkomme und so weiter. Und die waren sehr nett zu mir - also, die sechs Kinder waren - die waren zwar auch sehr nett mit mir, aber Mutter hat es nicht mehr sehen können, weil ich habe mich so - ich habe so furchtbar - so viel arbeiten müssen, - ich war doch noch ziemlich jung, ich musste in der Früh die Betten machen, die Kinder, das Frühstück. Das habe ich eben tun müssen. Dann waren sie in einer Schule, so wie die Montessori, da haben wir das Essen hingebracht, und dann wieder - am Nachmittag die Kinder hin gebracht, sie wieder geholt, ich meine, da war - die Mutter hat immer gesehen, wie - dann hat sie mich halt - hat sie für mich etwas gehabt, aber da bin ich so ungern gewesen, weil ich habe so etwas nie gekannt, da war ein Kind, und da musste ich mich erst einarbeiten. Und dort das Kind durfte ich nicht - sie war Malerin, und er war bei der Agence maritim, Schifffahrtsgesellschaft, reiche Leute, und ich musste - jedes Kind hat mir, wenn ich mich - wenn ich - irgendwie etwas gewaschen habe, dann habe ich - oder wenn ich etwas angegriffen oder mich geschnäuzt habe, musste ich mir die Hände waschen, und ich habe mir gedacht, da war es noch besser bei den vorherigen als da.