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Franz Lorenz

Deutsche Hütten in Tirol
Videodauer:
04:12
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Galtür
Aufnahmedatum:
2008-08-22
übersetzt ins Englische von:
Sylvia Manning-Baumgartner
übersetzt ins Italienische von:
Nicole D´Incecco
Ereignis
[1955-05-15] Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrages Staatsvertrag betreffend die Wiederherstellung eines unabhängigen und demokratischen Österreich, gegeben zu Wien am 15. Mai 1955, wurde am 15. Mai 1955 in Wien im Schloss Belvedere von Vertretern der alliierten Besatzungsmächte USA, der Sowjetunion, Frankreichs und Großbritanniens sowie der österreichischen Regierung unterzeichnet und trat am 27. Juli 1955 offiziell in Kraft. Seit dem Staatsvertrag 1955 war Südtirol ein zentrales Thema der Außenpolitik Österreichs, so dass das Südtirol-Problem nach diversen erfolglosen Sondierungsgesprächen zwischen Rom und Wien erstmals auf die Tagesordnung der UN-Vollversammlung kam.
Ort der Aufnahme
Galtür
Epoche:
1955
Transkription:
Ja, und dieser Professor Busch aus Innsbruck war gut bekannt mit unserem französischen Oberkommandierenden und hat ihm gesagt, mit den Hütten, das ist so eine Sache, das müssen wir irgendwie erledigen. Die Russen wollen sie, die Amerikaner nicht, die sind zu bequem zum Bergsteigen. Die Engländer haben ja mit ihrer Zone in Salzburg und Kärnten genug hohe Berge. Wir müssen da was tun, weil der Großteil der deutschen Hütten steht ja da in der französischen Zone in Tirol und Vorarlberg. Und die gehen alle verloren, wenn man da nichts unternimmt. Und dann hat dieser französische Oberkommandierende mit seinen Besatzerkollegen in Wien vereinbart, dass er das Thema deutsche Hütten in Österreich zur Gänze übernimmt und managt.. Dieser General, Pethoir hieß der damalige französische Oberkommandierende, hat dem Hofrat Busch als Vorsitzenden des neuen Österreichischen Alpenvereins diesen deutschen Hüttenbesitz in Treuhandschaft übertragen. Und dann hatten wir auf der Hütte plötzlich wieder jemand, den man ansprechen konnte. Die Deutschen durften ja nicht herein, über die Schweiz haben sie es noch nicht gewagt, die Schwaben. Weil sie nicht sie wussten, wie die Franzosen sich verhalten, die Besatzer, wenn jetzt da Deutsche auftauchen auf den Hütten. Und so haben sie uns, den Pächterfamilien haben sie Botschaften .. Schaut doch auf unsere Häuser und schaut, dass sie nicht ganz verfallen und so. Und: schaut, dass die Dächer ganz bleiben, und dass niemand einbricht von diesen illegalen Grenzgängern. Und dann haben wir uns das halt zu Herzen genommen, und der Hofrat Busch hat die alten Pachtverträge neu installiert. Und wir hatten wieder einen Partner im Österreichischen Alpenverein als deutsche Hütten. Und als dann 1955 der Österreichische Staatsvertrag mit den Alliierten abgehandelt wurde, waren die beiden Burschen, der Hofrat Busch und der französische Oberkommandierende, so schlau und haben einen Satz hineinreklamiert in diesen Vertrag, dass deutsche Vermögenswerte in Österreich, wenn sie gemeinnützigen Zwecken dienen, also keinen Geschäftszwecken, dem deutschen Eigentümer ohne weiteres zurückgegeben werden dürfen, ohne Verletzung der österreichischen Neutralität. Und das hat dazu geführt, dass einen Tag später, am 27. Oktober 1955, die deutschen Sektionen wieder die Besitzer wurden.