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Franz Lorenz

Der Tourismus hat viel verändert
Videodauer:
02:49
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Galtür
Aufnahmedatum:
2008-08-22
übersetzt ins Englische von:
Sylvia Manning-Baumgartner
übersetzt ins Italienische von:
Nicole D´Incecco
Epoche:
1955
Transkription:
Der Tourismus .. ja, verändert schon sehr viel. Man muss da schon sehr .. wie soll ich sagen? .. oft sehr konsequent sein. Es gibt ja durch die menschlichen Abläufe bedingt .. die Familien werden ein bisschen gemischt, Mitarbeiter kommen, bleiben da, heiraten ein. Andere gehen fort. Meistens nicht die Schlechtesten, die eben fort müssen aus dem Tal. In meiner Generation war es so: Wir waren sieben Kinder, und da hat es beim Vater gerade gereicht, dass der Älteste auf eine höhere Schule gehen konnte, in ein Gymnasium, nicht, Und die anderen mussten halt da schauen, wie sie zurechtkommen. Heute ist das anders, heute kann jeder jede Bildung erreichen. Aber die gehen uns leider dann eben verloren, wenn sie im Beruf stehen. Wir brauchen nicht mehr als einen Arzt und einen Pfarrer und einen Lehrer und vielleicht drei Gendarmen. Mehr Studierte brauchen wir am Ort nicht. Und dann ist es eben so, dass man sich oft selber helfen muss. Und ja - und die Gesellschaft wird aber schon einem Wandel unterworfen. Man muss da als Einheimischer sehr - sehr aufpassen und auch sehr tolerant sein. Es ist nicht alles nichts, was von außen kommt. Das darf man nicht sagen. Man muss da schon bei der Zeit bleiben, und vor allen Dingen den technischen Entwicklungen auch Verständnis entgegenbringen. Aber im Großen und Ganzen sind wir zufrieden, dass wir.. wir glauben wenigstens .. am schönsten Platz von der ganzen Welt leben dürfen. Ja, die Entwicklung vom Tourismus ist schon zu einem Teil unbeeinflussbar und zu einem großen Teil aber von uns beeinflussbar. Es gibt da einen alten, guten Spruch von meinem Vater, der hat gesagt: Der Gast ist so gut wie der Gastgeber ist. Wenn wir gut sind als Gastgeber, wenn wir uns mit unserem Umfeld, mit unserer wunderbaren Natur, mit unsern Bergen, unserem Schnee, unserem Verhalten als Gastgeber, entsprechend positionieren, werden wir immer gute Nachfrage haben. Da hab ich gar keine Bedenken, trotz Flugtourismus und, und, und ..