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Christine Forestier

Held Hofer
Videodauer:
02:55
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Innsbruck
Aufnahmedatum:
2008-08-20
übersetzt ins Englische von:
Sylvia Manninger - Baumgartner
übersetzt ins Italienische von:
Nicole D ´Incecco
Epoche:
1908
Transkription:
Also, für mich war der Andreas Hofer wirklich ein Held, der seine Heimat verteidigen wollte. Damals waren, soviel ich weiß, die Franzosen bei uns, haben alles angezündet. Man erzählt heute noch in Vintel, wo ich herstamme, dass man das Dorf auch angezündet hätte, also, man wollte es auch anzünden. Dann ist mein Ahne, Bartlmä Guggenberg, der dann geadelt wurde, zu den Franzosen gegangen. Er konnte französisch, hat mit dem General gesprochen und verhindert, dass alles angezündet wird. Seitdem haben sie ihn gefeiert, und das ist meine Heimat. Ich finde es gut, wenn man die Heimat schätzt und verteidigt. Heute ist alles so international. Meine Kinder sagen: "Was braucht man Andreas Hofer?" "Der war blöd“, sagt meine Tochter, "der war doch blöd. Warum denn sein Leben hingeben für die Heimat?" Dann habe ich gesagt: "Tina, das verstehst du vielleicht nicht, aber damals war uns die Heimat wirklich sehr viel wert. "Heute haben wir die EU, da geht es leichter, da ist das die Heimat. Aber damals mussten wir uns schon wehren gegen die Italiener. Sonst wären wir jetzt vielleicht französisch oder italienisch geworden. Damals, unter Napoleon war das eben, dass die Franzosen alle Kirchen gesperrt haben. Es durfte keine Messe mehr gelesen werden. Die Bauern haben sich aber sehr gewehrt. Alles ist verbrannt worden, angezündet. Da spricht keiner mehr davon. Ich höre das nur so. Zum Beispiel das Mädchen von Spinges, das hat auf die Franzosen die Felsen hinuntergeworfen, hat sich so gewehrt. Die wären hinaufgekommen und hätten dort auch alles verbrannt. Das war ein Dorf so auf, ich weiß nicht, auf 1500 Meter oder so. Und so sind wir von den Franzosen wieder befreit worden und von den Bayern. Damals waren Bayern und Franzosen zusammen. Ich weiß auch nicht mehr sehr viel von der Zeit. Aber ich weiß nur das, was mein Vater und .. mir erzählt hat. Mein Vater hat den Andreas Hofer sehr geschätzt. Er war ein sehr gebildeter Mann, und er war auch ein sehr guter Familienvater.