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Christine Forestier

Bomben über Innsbruck
Videodauer:
02:09
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Innsbruck
Aufnahmedatum:
2008-08-20
übersetzt ins Englische von:
Nicole D´Incecco
Epoche:
1943
Transkription:
In Innsbruck wurde ich von der Behörde sehr gut aufgenommen. Es wurde alles für uns gemacht. Anfänglich bewohnten wir im Hotel Europa das obere Stockwerk. Dort durften wir selbst kochen, Wäsche waschen, alles, was notwendig war. Es war wirklich sehr gut. Ich konnte gleich meine Stelle bei der Sparkasse antreten. Der Direktor hat gesagt, er würde sich sehr freuen, wenn ich zur Partei ginge. Dann habe ich gesagt: "Nein, wenn es möglich ist, bitte nicht. Ich bin überhaupt nicht an Politik interessiert und möchte mich nicht binden." Das hat er respektiert. Er hat sich, wie der Krieg aus war, von der Stubaier Brücke hinunter gestürzt, er hat das nicht verkraftet. Er war ein anständiger Direktor, er hat uns nie gezwungen, etwas für die Nazis zu tun. Aber er hat es - er war ein Idealist. Ich kann wirklich sagen, die Menschen waren alle sehr nett und hilfsbereit. Wenn wir in den Keller gehen mussten, war der Direktor der Sparkasse der Erste, der hinunter gelaufen ist. Er hat eine schreckliche Angst gehabt. Wir sind die erste Zeit immer oben geblieben und haben keine Angst gehabt. Es war oft Alarm und es ist nichts passiert, bis dann die erste Bombe wirklich eingeschlagen hat. Da war dann auch mein Fahrrad kaputt und bei der Sparkasse sämtliche Fenster. Danach mussten wir in Schianzug und Stiefeln arbeiten, weil es eiskalt war im Winter. Wir haben auch das überstanden.