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Christine Forestier

Hitler ist wie Mussolini
Videodauer:
02:48
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Innsbruck
Aufnahmedatum:
2008-08-20
übersetzt ins Englische von:
Sylvia Manning - Baumgartner
übersetzt ins Italienische von:
Nicole D´Incecco
Epoche:
1938
Transkription:
Wie haben Sie die politische Entwicklung in den 30er- Jahren wahrgenommen? .. Wir haben doch als Südtiroler immer gehofft, was uns der Hitler versprochen hatte, dass wir einmal zu Deutschland kommen werden. Wir wollten eigentlich unsere Sprache - wir wollten deutsch singen, wir wollten unser Bräuche wieder leben. Das war natürlich falsch von uns. Wir haben nicht gewusst, dass Hitler auch so ist wie der Mussolini. Wir haben uns das etwas anders vorgestellt. Meine Eltern haben das schon durchschaut und waren sehr traurig, wie ich für Deutschland optiert habe. Aber sie haben mir die Freiheit gelassen. Ich war damals schon 22 Jahre, und ich habe nichts mitbekommen. Ich bin so, wie ich war - habe nur das Klavier mitgenommen. So musste ich schauen, dass ich durchkomme. Ich habe damals 50 D-Mark verdient, ich musste die Wohnung, Essen, alles.. Es ist schon gegangen, aber man hat schon müssen sparen. Wie war das 1939, diese Entscheidung dableiben, weggehen? Wie hat man kundgetan, was man möchte? Wie ist es weiter gegangen? Ich war in der Sparkasse, da waren alle für Deutschland. Kein einziger wollte drinnen bleiben von uns Südtirolern. Wir haben zwei Italiener gehabt, die haben auch darunter gelitten, aber sie haben uns nicht gestört, sie waren sehr nett, diese zwei Italiener. Wir haben beschlossen, alle herauszugehen. Aber meine Eltern, die einen Besitz hatten, wollten ja doch bleiben. Sie haben nie daran gedacht, das Land zu verlassen. Nie. Und meine Geschwister? Die Brüder waren alle in einem Internat in Österreich. Sie haben nicht so sehr darunter gelitten unter den Italienern. Meine beiden Schwestern waren auch im Internat in Österreich. Sie haben das nicht so gespürt. Sie sind drinnen geblieben. Aber die Brüder haben sehr darunter gelitten, weil sie zuerst beim italienischen Heer einrücken mussten, und dann später noch bei den Deutschen zur SS. Obwohl sie nie eine Verbindung gehabt haben zur SS, mussten sie zur SS.