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Christine Forestier

Ein Sanatorium in Brixen
Videodauer:
02:37
Interviewer:
Ruth Deutschmann
Kamera:
Benjamin Epp
Copyright Ort:
Innsbruck
Aufnahmedatum:
2008-08-20
übersetzt ins Englische von:
Sylvia Manning - Baumgartner
übersetzt ins Italienische von:
Nicole D´Incecco
Epoche:
1920
Transkription:
Können Sie sich an Ihre Großeltern erinnern? Großeltern. Ich erinnere mich noch an die Mutter meines Vaters. Sie ist eigentlich elend an Krebs gestorben. Sie hat allein in einem Haus gewohnt. Mir hat sie immer leid getan. Niemand von den vier Brüdern die das Kurhaus, Kneipp-Kurhaus in Brixen geleitet haben - niemand hat recht Zeit gehabt für seine Mutter. Sie war schon etwas verbittert, sie war aus Böhmen, wo mein Großvater als Arzt gearbeitet hat in ihrer Kuranstalt. Von dort ist sie weggezogen, eigentlich hat sie immer Heimweh gehabt. An die andere Großmutter kann ich mich nicht erinnern, mütterlicherseits. Aber als Baby war ich bei ihr, hat man mir gesagt. In Brixen bei der Bezirkshauptmannschaft hat sie gewohnt. Meine Großväter habe ich beide nicht mehr erlebt. -- Mein Großvater väterlicherseits hat sich sehr in der Politik bemüht. Damals bekam man in der Politik nichts bezahlt. Er machte das neben seinem Beruf als Arzt. Er hat sehr viel gebaut, eine Kaserne, ein Spital, viele Sachen hat er erbauen lassen. Er war sehr sozial. Wie ich nachher gehört habe, ist er oft nach Rom gepilgert. Damals war das noch sehr primitiv. Man hat lange gebraucht, bis man in Rom war. Sonst weiß ich nichts. Mein Großvater hat auf einer Burg, auf einem Schloss gelebt. Schloss Adegenhaus in Brixen. Jetzt ist dort ein Heim für behinderte Kinder. Meine Geschwister sind dort geboren. Nur ich bin in einer Villa, die nachher gekauft wurde, geboren, in Brixen.